Rückführungserlebnis
Meine Schwester erzählte mir:
Ich ging also in einer Hypnose immer weiter zurück in meine Jugend, in meine Kindheit und immer weiter, weiter zurück in ein früheres Leben. Ich befand mich plötzlich in einem hochherrschaftlichen Haus, es muß so ein kleines Landschloß gewesen sein, mit vier spitzen Türmen. Es war in Polen, kein König oder sowas hat dort gelebt, aber dennoch wohlhabende Leute. Auf die Frage in welchem Jahrhundert ich mich befände, kam mir ganz spontan der Gedanke, daß wir das 16. bis 17. Jahrhundert hatten. Ich war dort Bedienstete und ich fühlte mich überhaupt nicht wohl in diesem Haus. Die Herrschaften saßen um einen Tisch herum im Saloon und ich stand in der Tür. Es waren vorwiegend ältere Damen mit ernsten, versteinerten Gesichtern, die sich niemals zu einem Lächeln durchringen konnten. Sie waren sehr penibel und pedantisch, übertrieben streng und genau, besonders was die Sauberkeit in diesem Haus anging. Ich haßte sie dafür und verabscheute sie so wie sie dasaßen mit ihren Perlenketten um den Hals. Meine Haare hatte ich zu einem Zopf nach oben gebunden, wobei mir eine schwarze Sträne ins Gesicht fiel. Unter ihnen saß aber auch ein junges Mädchen. Sie hatte ein hellblaues Kleid an und blonde lockige Haare. Sie war stets freundlich zu mir und lächelte mich an. Sie muß gleichaltrig gewesen sein, so ungefähr 23 Jahre alt und sie war der einzigste Lichtblick für mich in diesem Haus. In der Rückführung fiel mir sofort ein, daß es meine heutige Zwillingsschwester Iris (also ich) war.
Tatsächlich hatten wir als Kinder ein Lieblingsspiel, was wir oft und gerne spielten. Ich zog mir das hellblaue Ballkleid aus Spitze und die Hackenschuhe von meiner Mutter an, stellte einen Stuhl auf den Wohnzimmertisch, setzte mich drauf und befahl hochnäßig meiner Schwester sie solle mir doch dieses und jenes bringen, aber schnell, was sie auch gern und bereitwillig tat. Das spielten wir sehr oft, es machte uns Spaß und wir fühlten uns wohl dabei. Eines Tages sagte meine Schwester, sie möchte doch auch einmal die Dame sein und oben sitzen und sich bedienen lassen. Also tauschten wir die Rollen, sie zog sich das Kleid an, legte die Orringe an und befahl mir dieses oder jenes zu holen, oder zu tun. So hatten wir das Spiel keine fünf Minuten gespielt, als sie sich beschwehrte, daß das Kleid kratzt, die Orringe drücken und es macht ihr keinen Spaß hier oben zu sitzen, sich nicht bewegen und nicht bedienen zu können, ebend nichts zu tun. Da mir meine Rolle auch nicht so behagte, tauschten wir wieder und alsdann spielten wir unser Spiel in den gewohnten Rollen weiter. Und bis jetzt wußten wir nicht warum.
Auch als sie schon älter war, eine eigene Wohnung hatte, kam sie täglich in unsere Wohnung, wo ich mit meiner Mutter lebte, putzte die ganze Wohnung sauber, sie kann es sehr gut, sehr schnell und gründlich, machte mein Bett und ging dann wieder in ihre Wohnung. Als ich sie fragte, warum sie dieses tat, ich kann mir doch mein Bett selber machen, sagte sie das sei einfach so drin in ihr, sie muß es tun, sie kann nichts dafür. Nach dieser Rückführung nun, weinte sie und sie verkündete stolz: "ich bin nicht mehr eure polnische Putzfrau". Von dem Tag an müssen wir nun unsere Wohnung selber saubermachen. Leider.