Geister und Spuk

 

Jedem Menschen, der den Verlust eines lieben Angehörigen, Freundes, wie des Mannes, der Frau oder des eigenen Kindes zu beklagen hat, sind sie bekannt. Ob nun bewußt wahrgenommen, ignoriert, unter dem Motto: Was nicht sein kann, das ist nicht wahr" , oder mit einem eiskalten Schauer über dem Rücken erlebt, Spukphänomene treffen uns alle. Von Filmemachern, die damit ihr Geld zu verdienen suchen, absichtlich in dunkle und angsteinflößende Szenen umgewandelt, von Materialisten und Ateisten gefürchtet, von geistig schon höher entwickelten Menschen, die intuitiv von der anderen Welt wissen, als beruhigender Trost empfunden und von den übrigen Menschen als unglaublich bestaunt, sind diese Spuk oder Geistererscheinungen ein seit Jahrtausenden immer wieder erlebter, verzweifelter Versuch der lieben Hinübergegangenen, sich in der materiellen Welt bemerkbar zu machen. Immer und immer wieder versuchen unsere lieben Verstorbenen, den Hinterbliebenen zu beweisen, daß es ein Leben nach dem Tode gibt und daß die Seele den körperlichen Tod überlebt. Dabei sind dem Einfallsreichtum der Seelen (Geister) keine Grenzen gesetzt. Ob unsere Lieben Verstorbenen nun Bücher aus den Regalen werfen, Buchseiten umblättern, Tische bewegen, Bumentöpfe von der Wand holen, oder einfach nur plötzlich erscheinen und wieder verschwinden und auch in unseren Träumen Kontakt zu uns suchen, wir können Sie nicht verleugnen, sie sind einfach da, ob wir sie nun akzeptieren oder nicht.

 

Die moderne Wissenschaft versucht durch die Wiederbelebung eines Menschen, der schon an der Schwelle des Todes stand, den Prozeß des Hinübergehens in jene andere Welt zu verhindern, was jedoch nicht immer gelingt. Es liegt nicht an der Entscheidung des Artztes, sondern ganz allein bei der Seele selbst und bei dem Beschluß jenseitiger Wesenheiten, diesen Menschen noch einmal ins Leben zurückzuschicken, laut Aussagen tausender klinisch tot gewesener und wiederbelebter Personen . Trotzdem so viele Menschen, die an der Schwelle des Todes standen, das Weiterleben und die Existenz einer jenseitigen Welt bewiesen, sind die auf der Erde lebenden Menschen, in ihrem instinktähnlichen dunklen Dahintreiben beharrlich bemüht diese Jenseitserfahrungen zu ignorieren, als Fantasien und Spinnereien abzutun und damit jeglichen geistigen Fortschritt der Menschheit zu verhindern. Natürlich geht der liebe soeben Verstorbene nicht sofort ins Jenseits, da ihn verschiedene Gründe daran hindern werden. Meist bleibt er noch einige Zeit bei den Hinterbliebenen, um sie zu trösten, zu beschützen, manchmal auch um sich zu rächen oder um noch etwas zu klären, was er im Leben nicht mehr klären konnte. Auch purer Materialismus, verliebt sein in materielle Dinge, sexuelle Gelüste, sämtliche Süchte binden eine Seele an die Erde, da die Seele mit dem Tod ja nicht eine andere wird, sondern immernoch so ist wie sie war, bevor sie starb. Auch das beharrliche Ablehnen des Gedankens an ein Leben nach dem Tode, läßt eine Seele in der materiellen Welt verharren, da sie ja nun nicht weiß wohin sie gehen soll. Für sie gibt es nur die materielle Welt und an diese klammern sich solche Seelen noch lange nach ihrem Tod. Natürlich machen uns Spukphänomene Angst, da Spuk etwas ist, was auch durch verschlossene Türen und fest verriegelte Fenster kommt. Es ist etwas wovor wir uns fürchten, weil wir dem oder das oder was auch immer uns da aufsucht, hilflos ausgesetzt sind. Aber Spuk ist eine ganz normale alltägliche Erscheinung, die uns ängstigt, weil wir zu wenig wissen über die Welt aus der er kommt. Meist binden wir die Verstorbenen an uns durch unsere hemmungslose Trauer, denn sie können nun auch unsere Gefühle fühlen und sie sind untröstlich über das was ihr Tod bei uns für ein Leiden schafft. Wie können sie ins Jenseits gehen und dort glücklich sein, wenn hier auf Erden jemand ihretwegen so traurig und unglücklich ist? Also versuchen sie uns zu trösten, aber wie sollen sie das machen, wenn ihre Anwesenheit uns so in Angst und Schrecken versetzt?

 

Oft trauern die Verstorbenen selbst mehr als die Hinterbliebenen, weil sie sich plötzlich so abgeschnitten fühlen, so allein in der materiellen Welt, da niemand sie mehr hört, noch sieht und bei ihrem Versuch sich bemerkbar zu machen, eiskalt ignoriert wird und als nicht mehr existent abgeschrieben wird. Natürlich sind immer höhere Geistwesen da, der Seele zu helfen, loszulassen und ins Jenseits, ins Licht zu gehen, wenn diese bereit ist dafür. Geister und Spuk kann man nur begegnen mit liebevollen Gedanken an diese Seele, denn Gedanken sind Worte, die diese Seele hören kann, so wie wir uns verbal verständigen. Unsere Worte kann der Geist nicht mehr hören, da in seiner Realität andere Sinnesorgane benutzt werden. Desshalb werden auch Verstorbene, die uns im Traum erscheinen niemals den Mund bewegen beim Sprechen und wir werden sie dennoch verstehen. Fürbitte und Gebete, sowie an ihn liebevoll gerichtete Gedanken, können dem ruhelosen Geist helfen, und auch uns, da durch Bitten an Gott sofort höhere Wesenheiten oder Engel geschickt werden, die sich dieser verirrten Seele annehmen. Geister sind ja immer da, wir brauchen uns nicht vor ihnen zu fürchten, denn sie können uns nichts mehr tun, weil ihnen das Werkzeug, der materielle Körper dazu fehlt. Wir müssen uns eher vor Menschen fürchten, die labil sind und deren Körper ein rachsüchtiger oder böser Geist zu benutzen versucht. Diese können für uns gefährlich sein. Aber Geister nicht. Geister sind aus höherer Schwingung, feinstofflicher Materie, die unseren Körper, Wände, Türen und Gegenstände einfach durchdringen und die nur mit enormer Konzentration einen Gegenstand bewegen können. Der liebevolle Gedanke an einen Verstorbenen, vor seinem Bild an einem kleinem Plätzchen in einer Ecke eines Zimmers mit einer Kerze oder Blumen davor, das freut ihn. Er will nicht vergessen werden und jeder Gedanke an ihn ruft ihn herbei und läßt ihn an unserem Leben teilhaben, auch wenn er sein eigenes Leben weiterführt in seiner jenseitigen Welt. Wir brauchen nicht zum Friedhof zu gehen um an ihn zu denken, denn da liegt er nicht und hat er auch noch nie gelegen. Was da liegt ist nur seine sterbliche materielle Hülle, die nicht mehr funktioniert und somit der Seele nicht mehr dienen kann. Sein Frieden und seine Seelenruhe werden nur dann bewahrt, wenn wir und der liebe Verstorbene schon zu Lebzeiten die feste Überzeugung von der jenseitigen Welt hatten und wir ihn im Gedanken nicht im Grabe, sondern drüben wissen, in einer Welt, die unsere Sinne noch nicht erfassen, unser Verstand nicht begreifen und unsere Worte nicht auszudrücken vermögen.

 

Eigenes Erlebnis: Als mein Verlobter vor 20 Jahren verstarb,(er war 23 Jahre alt) war dies ein gewaltiger Schock für mich, der mir fast das Herz gebrochen hat. Ich gab mich hemmungsloser Trauer hin und konnte nur noch unter Beruhigungsmitteln leben. Mein Verlobter war zu Lebzeiten ein überzeugter Ateist und ich führte schon als er noch lebte, erbitterte Streitgespräche mit ihm, über das Leben nach dem Tod. Sein 17 jähriger Bruder war bei einem Unfall ums Leben gekommen und so kamen wir immer wieder auf das Thema zu sprechen. Den Gedanken an ein Leben nach dem Tode lehnte er jedoch kategorisch ab und er bezeichnete alles als Unsinn, was auch nur im entferntesten damit zu tun hatte. Noch in der Nacht, als er verstorben war, träumte ich von ihm. Er stand vor mir wie im Leben, lächelte und sagte "ich bin immer bei dir" das wiederholte er mehrmals, ohne dabei die Lippen zu bewegen. Als ich am nächsten Morgen erwachte, war mir dieses Traumerlebnis so deutlich in Erinnerung geblieben, als hätte ich das wirklich im realen Leben erlebt. Ich erzählte sofort meiner Mutter davon und sie sagte, wenn es wirklich ein Leben nach dem Tode gibt, wenn das wahr ist, daß die Seele weiterlebt, dann müßte er uns doch irgendein Zeichen geben können. Plötzlich bewegte sich in einem künstlichen Blumenstrauß, der vor uns auf dem Tisch stand, eine Rose immerzu hin und her. Wir überprüften sofort, ob es ein Windzug oder ähnliches geben würde, aber nichts. Ok, sagten wir, das kann ja auch Zufall sein, wenn er das kann, dann kann er uns auch ein noch deutlicheres Zeichen geben. Und wir wendeten uns unserem täglichen Allerlei zu. Am nächsten Morgen, als ich erwachte, lag ein Blumentopf auf dem Boden, der zuvor an der Wand hing. Aber seltsamerweise war der Nagel noch immer in der Wand an welchem der Topf angehängt war.

 

Eigenes Erlebnis: Eines Abends, es war schon spät und ich legte mich ins Bett zum schlafen. Meine Mutter schlief schon lange nebenan in ihrem Zimmer. Sie war ein Frühaufsteher und ging auch immer sehr früh zu Bett. Ich wollte gerade einschlafen, da hörte ich wie jemand im Flur umherlief und dabei laut mit den Schuhen schlürfte. Da dieses Schlürfen aber nicht aufhörte und immer im Flur hin und herging, wunderte ich mich schon sehr, was meine Mutter denn da im Flur machte. Ich rief laut nach ihr, aber es kam keine Antwort. Statt dessen kam das Geschlürfe jetzt in mein Zimmer und als ich noch ein paarmal nach meiner Mutter rief und wieder keine Antwort bekam, schoß ich wie der Blitz hoch und machte das Licht an. Ich saß also in meinem Bett und die Haare standen mir zu Berge. Das Geschlürfe kam immer näher, dann knallte der Sessel hinten an die Anbauwand, wie als mein Verlobter noch lebte und er sich sehr oft in diesen Sessel setzte, da knallte er auch immer hinten an den Schrank. Dann hörte ich ganz deutlich dasselbe Geräusch, als wenn er seine Zigarettenschachtel auf den Tisch warf. Was mir am meisten Angst machte, war das da etwas war, was ich nicht sehen konnte und was trotzdem da war, etwas was durch jede verschlossene Tür zu kommen scheint. Ich spürte die Anwesenheit von einer männlichen Person und ich fühlte, daß es mein verstorbener Verlobter war. Ich hatte wahnsinnige Angst. Ich zitterte als die Schritte direkt an mein Bett kamen und ich einen Druck an meiner linken Wange spürte. Ich zog die Decke über meinen Kopf und betete. Ich betete und betete und bat Gott darum daß dieser Spuk aufhörte weil ich solche Angst habe. Dann entfernten sich die Schritte und gingen wieder in den Flur. Am nächsten Tag erzählte ich meiner Mutter davon, sie meint nur, sie hätte nichts gehört, sie habe fest geschlafen. Am nächsten Abend saß ich im Bett und traute mich nicht einzuschlafen, da waren sie wieder. Diese schlürfenden Schritte über den Flur. Aber vor meinem Zimmer schienen sie stehenzubleiben, dann war eine Weile Stille. Ich dachte nur immerzu bitte nicht, bitte nicht reinkommen Steffan, ich habe doch solche Angst. Dann verschwand er.